Klassensprecher-Herbst-Floß-Camp

Die gewählten Schülersprecher der Klassen ab Klasse 4 treffen sich regelmäßig. Sie bilden die Schülerkonferenz. Wir wählen den Schülersprecher der Schule, die Schulkonferenzmitglieder und natürlich auch die Vertrauenslehrer. Das erste Mal im Jahr trifft sich die Konferenz immer an einem besonders schönen Ort.

Nach den Klassensprecherwahlen ist es immer sehr sinnvoll, dass wir uns alle möglichst gut kennen lernen. Dazu planten wir mit Frau Sander wieder ein Camp in Wanninchen.
Alle Eltern erlaubten uns die zwei Tage Schulung ohne Schule und so brachte Frau Sander mit der Mama von Gero unsere Schlafsäcke, Sachen und die Kochutensilien in die Naturschutzstation der Sielmannstiftung. Hier hatte sie eine Übernachtung im 1000-Sterne-Hotel für uns gebucht…
Einige von uns waren schon einmal mit Frau Sander in so einem Camp. Wir glaubten, dass wir wissen, was alles so kommt. Doch wir sollten uns irren.
Die Tour mit den Rädern verlief problemlos. Mit einem Stopp beim Bäcker sicherten wir erst einmal duftende Baguettes für ein Picknick. Dann starteten wir durch! Der Papa von Helene hatte Lust, uns zu begleiten. Das war toll! Unsere Gruppe radelte durch eine sonnige Herbstlandschaft. Bei einer Trinkpause entdeckten wir leckere saftige Birnen. Sie stillten unseren Durst und füllten unsere Rucksäcke. Wir kamen nämlich auf die Idee, uns doch am Abend ein schönes Birnenkompott zu kochen.
Hinter dem hübschen kleinen Egsdorf am Stoßdorfer See warteten wir auf unsere erste große Herausforderung. Ach nein, eigentlich war es für manche schon die zweite. Die 9 Kilometer mit dem Fahrrad in einer großen Gruppe war für einige von uns das erste Mal. Aber alle schafften das prima! Am Ufer des Sees legten wir erst einmal eine Frühstückspause ein.

Doch bald kam Mike. Er hatte mysteriöse Teile auf seinem Auto die angeblich ein Floß ergeben sollten! Und das war sie dann wirklich: DIE Herausforderung des Tages! Wir sollten dieses Floß nämlich als erste, gemeinsame Aufgabe ganz allein bauen. Stundenlang haben wir nun Pläne geschmiedet, Bretter und Balken gelegt, gewendet, gedreht. Wir haben Knoten geübt, verstanden und nicht verstanden, Schwimmkörper aufgepumpt, mit altem Bandmaß Maß genommen und immer wieder Knoten geknotet. Es ist eigentlich dann doch ein Wunder gewesen, dass wir dieses Gebilde fertig bekommen haben. Und das verwunderlichste daran war: dieses Floß schwamm und es trug uns alle! Und wir haben es gemeinsam in die Nähe der Vogelinsel geschafft. Es war schon eine irre Aufgabe! Doch Frau Sanders Idee ging natürlich voll auf: Wir haben uns ganz gut dabei kennen gelernt. Nach einem herrlichen Picknick mit Hähnchenkeulen, Melone, frischer Baguette, Buletten und Hummuscreme verabschiedeten wir uns bei Hochsommerwetter von Mike und radelten die letzte Strecke nach Wanninchen. Noch einmal 12 Kilometer. Doch auch die schafften wir. Wir fuhren durch eine schöne Landschaft und hatten Zeit zu reden und auch Zeit für Pausen. Die Tour war nach dem Floßbau schon anstrengend, aber auch unsere Kleinen aus den Vierten schafften sie. Nun gab es Zeit zum Spielen und Reden. Später teilten wir uns in zwei Gruppen. Eine Truppe wollte die Küche übernehmen und die andere mit Herrn Krüger in den Wald gehen, um Holz zum Kochen und fürs Lagerfeuer zu suchen. Wir hatten wohl eine der schönsten Küchen, die es in keinem Möbelhaus zu kaufen gibt…Bei Sonnenschein wurde ein Feuer entfacht, Zwiebeln und Knoblauch geschält und geschnitten. Bei der Menge Knoblauch war sofort klar, dass Vampire keine Chance haben werden in dieser Nacht! Wir kochten uns eine leckere Tomatensoße und Nudeln. Es schmeckte wirklich gut! Anton übernahm das Birnenkompott mit Helene und einige andere bereiteten für die Nacht den Knüppelkuchenteig vor.
Unser Essen schmeckte köstlich, Kraniche flogen über unsere Runde und als wir dann die Gitarre holten, wurde es sehr gemütlich. Wir sangen schöne und blöde Lieder, genossen das kühle und duftende Birnenkompott und wir backten uns natürlich auch den Knüppelkuchen. Irgendwann gesellte sich ein Mann zu uns, der aus der Dunkelheit mit einem seltsamen Kasten auf uns zu kam. Es stellte sich bald heraus, dass er auch einen Sohn an unserer Schule hat. Er sang nicht nur alle Lieder mit, sondern spielte für uns auch auf seinem modernen Didgeridoo! Tomic brachte uns auch ein Solo. Er sang ein wunderschönes englisches Lied für uns.

Aber irgendwann war doch das Ende erreicht. Alle suchten sich nun einen Platz zum Schlafen. Einige legten sich in die Kranichstube, andere jedoch wählten das Tausensternezelt und schliefen die Nacht über unter freiem Himmel. Frau Sander schlief einige Meter versteckt rechts von uns und Herr Krüger ebenso links von uns. So fühlten wir uns sehr sicher. In dieser Nacht war es so mild, dass sich nicht einmal Tau bildete. Und so blieben unsere Schlafsäcke trocken!
Der Morgen beginnt immer still und schleppend. Er brachte einen schönen Sonnenaufgang. Einige von uns haben ihn und das Aufstehen der Kraniche vom Beobachtungsturm aus genossen. Auf den Fotos kann man erahnen, wie schön dieser Morgen war. Frau Sander behauptete übrigens, morgens Hirsche gehört zu haben! Das hatten wir verschlafen. Sie bereitete dann nach dem Sonnenaufgang mit den ersten Frühaufstehern das Frühstück für alle. Danach wurde aber endlich losgelegt! Welche Aufgaben hat ein Klassensprecher? Wer soll unser Schülersprecher werden? Und wer ist der diesjährige Vertrauenslehrer? Einige von uns war schon einmal bei solch einem Arbeitscamp. Das war für die Neuen schon manchmal von Vorteil. So kamen wir gut voran. Zur Besprechung unseres Hoffestes setzten wir uns in den Schatten unter die Bäume. Es dauerte gar nicht lange, da kamen uns die ersten schönen Ideen. Obwohl wir schnell bei dem Thema „Weltreise“ waren, fanden wir sehr abwechslungsreiche Vorschläge für die Stände beim Hoffest. Von Mode über Musik, Sport, Erfindungen, Geografie, Kriegen bis hin zur Seefahrt und Essen war alles dabei!
Mal schauen, was unsere Leute in den Klassen dazu sagen werden. Bei einem selbstgebastelten Hotdog in der Abschlussrunde stellten wir fest, dass es sich gelohnt hat, gemeinsam diese zwei Tage Auszeit zu nehmen! Man braucht eigentlich gar nicht viel, um sich ganz in der Nähe ein paar schöne Stunden zu organisieren. Ein Fahrrad, nette Leute und was gutes zum Essen. Der Rest kommt von allein.
Der Papa von Jona holte unser Gepäck ab und bei schönstem Sonnenschein radelten wir nun wieder zur Schule.
Das wird sicher ein gutes Schuljahr für unser Team.