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In einem Schultweet konnte man Anfang Mai lesen, dass tolle Eltern einen ganzen LKW Paletten nach Wanninchen transportiert haben. Was sollte das denn?
Was sollen Paletten in einer Naturschutzstation?
Wenige Tage später fuhren die Stellvertreter der Klassensprecher auch für zwei Tage nach Waninnchen. Morgens ging es mit den Rädern los. Unsere Sachen hatten Frau Sander und Milan Podany schon am Tag zuvor hingefahren.
Zwei Tage ohne Schule standen uns bevor: Gelernt haben wir erstaunlicher Weise trotzdem ‘ne Menge! Unser erster Stopp war der beim Bäcker. Knusprige Baguette und Kuchen als Nervennahrung. Wir wussten ja noch nicht, was alles so auf uns zukommt! Essen ist wichtig. Da waren wir uns alle einig, obwohl wir schon sehr verschiedenen Typen waren.

Schon unterwegs hatten wir die erste Fotosession im Rapsfeld: Bienenstöcke und zwölf Kinder in bester Laune. Luis sammelte gleich mal tote Bienen ein. Vielleicht malt er ja die dann auf seine Palette…
Neben uns parkte plötzlich ein Auto. Die Künstlerin, mit der wir verabredet waren, begrüßte uns.
In Wanninchen angekommen, konnten wir es kaum erwarten. Trotzdem frühstückten wir erst einmal genüsslich mit der Bildhauerin Kerstin Becker aus Zossen. Das Wetter war wie aus dem Bilderbuch: die Sonne schien, der Wind wehte durch Bäume, Gräser und Haare und trieb schöne weiße Wolken vor sich her.
Nun wurde es jedoch ernst. Wir berieten gemeinsam welche Motive jeder von uns gern auf eine Palette bringen wollte. Als wir dann die Paletten holten, wurden einige von uns doch erst einmal recht still. Was für eine große „Leinwand“! Und wir sind alles keine wirklichen Kunstfans! Mutig begannen wir mit den Entwürfen. Zunächst auf einem A3 Blatt. Dies auszufüllen fiel einigen von uns schon schwer. Wie soll das dann erst mit der riesigen Palette werden?
Profis hatten wir aber auch dabei! Luis und Peter haben sich gar nicht erst mit einem kleinen Blatt Papier abgegeben, sondern ihr Motiv sofort mit Kreide auf die Palette übertragen. 120cm mal 80 cm groß ist solch eine Fläche!
Phillip war aber immer noch mit einem herrlichen Laubfrosch beschäftigt. Er fotografierte ihn von allen Seiten. Als er sogar von selbst auf unsere Paletten sprang, war schnell klar: er muss auch auf einer Palette verewigt werden!
Egal, irgendwann hatte es uns alle gepackt.
In jedem Fall merkten wir überhaupt nicht, wie die Zeit verging. Kerstin Becker hatte jetzt viel zu tun. Jeder von uns wollte gern Ratschläge haben, Farben zugeteilt bekommen, über Mischungen fachsimpeln. Wie setzt ein Wildschwein eigentlich seine Vorderbeine? Wie kann man die Facettenaugen einer Fliege darstellen? Sieht mein Flügel des Milans wie ein Flügel aus?
Jeder war mit großer Konzentration bei der Sache. Peter, Lena und Vanessa schlichen mal für ne halbe Stunde in die Küche und bereiteten unseren Mittagsimbiss:
40 leckere Biorühreier mit Schnittlauch und mit ohne Schnittlauch, Tomaten mit Thymjan, Olivenöl und Balsamicoessig und das knusprige Baguette vom Morgen sorgten für eine tolle Mittagspause im Sonnenschein unter Bäumen. Frisch gestärkt gingen dann aber alle rasch wieder an ihre Kunstwerke. Bis zur Kuchenpause gegen vier arbeiteten alle konzentriert an ihren Bildern! Abschlussfoto. Stolz. Freude. Doch dann war die Luft raus! Wir bedankten uns bei Kerstin Becker und gingen dann spielen, quatschen, lachen!

Die zwölf Künstler und ihre Werke

Nach zwei Stunden toben jedoch wurden wieder wichtige Entscheidungen getroffen! Einige von uns blieben im Camp, machten Feuer und übernahmen die Küche.
Die anderen zogen in den Wald und besorgten Holz fürs Lagerfeuer am Abend.
Frau Saß tauchte nach ihrer Theater-Ag plötzlich an unserer Feuerstelle auf und fragte, ob sie bleiben darf. Klar!
Die Köche machten sich dann daran, Feuer zu machen, um Abendessen kochen zu können. Wir hatten uns für eine Tomatensoße und Nudeln entschieden. Unmengen von Zwiebeln, Knoblauch und Thymian wanderten in das Olivenöl im Kessel. Die lecker abgeschmeckte Soße stellten wir in der Glut warm und brachten nun das Nudelwasser zum Kochen. Alle waren zufrieden mit unseren Kochkünsten und aßen sich satt. Wir saßen noch einige Stunden zusammen am Feuer. Wir sangen, redeten und spielen sehr seltsame aber total lustige Spiele. Frau Saß ist sich ja da für nichts zu „schade“. Wir lagen am Ende alle lachend auf der Wiese in der Finsternis…
Doch irgendwann ließ sich eine Frage nicht mehr weiter verschieben. Wo werden wir uns und unsere Schlafsäcke ausrollen?
Einige wählten das Tausendsternezelt auf der Wiese und vor dem Zelt und andere rollten sich im Zelt aus..

Am Morgen frühstückten wir gemütlich im herrlichsten Sonnenschein. Wir räumten auf und wuschen ab.
Anschließend zogen wir in den Wald. In einem schön verwilderten Gebiet teilten wir Areale ab und spielten in zwei Gruppen ein spannendes Burgenspiel.
Mittags ging es zurück. Frau Felix wartete schon mit dem Transporter auf uns. Sie brachte all unsere Sachen wieder zur Schule.
Ein selbst gefüllter Hotdog stärkte uns für die Rückfahrt. Bei einer gemeinsamen Abschlussrunde im Schatten einer Weide stellten wir fest, dass es schon etwas ganz besonderes war, mit einer Künstlerin zusammen solch einen Tag zu verbringen. Zwei Tage seien aber eindeutig zu wenig. Luis verlangte für das nächste Camp mindestens zwei Wochen Zeit!
Auf der Rückfahrt radelte es sich so dahin; wir machten nicht mal eine Pause!
Unsere Kunstwerke haben wir im neuen Schulgarten aufgehängt. Beim Hoffest am Kindertag haben wir diese schöne Galerie vor allen Schülern eröffnet. Sie wird ganz sicher lange Zeit Freude bringen.

Natürlich werden die zwölf Bilder oder Ausschnitte aus ihnen wieder die aktuellen Termine im Webkalender dieser Schulsite schmücken.
Viel Freude damit wünschen euch die Stellvertreter der Stellvertreter!