fotografieren - reden - sich kennen lernen

Auch dieses Camp der stellvertretenden Klassensprecher sollte helfen, sich besser kennen zu lernen. Es sollte allerdings auch wieder die nicht ganz einfache Aufgabe erfüllen, für unser Schulhaus eine schöne Fotogalerie zu schaffen. Für den Kalender hier auf der Internetseite bei den Aktuellen Terminen, werden wir natürlich auch wieder ganz besondere Bilder auswählen. Klar, wollten wir nicht dieselben Motive, wie im letzen Jahr mitbringen. Also suchten wir nach einem anderen Blick auf die Dinge in der Natur: Farben und ihre Wirkung auf uns.

fotos-farben-fledermäuse

Im Mai fuhren die Stellvertreter der Klassensprecher für zwei Tage nach Waninnchen. Morgens ging es mit den Rädern los. Der drohende Regen interessierte uns gar nicht, denn wir bekamen alle eine regendichte Wetterjacke verpasst. Der Förderverein hat einen ganzen Klassensatz für solche Unternehmungen angeschafft! Unsere Sachen hatte Frau Sander schon am Tag zuvor hingefahren. Zwei Tage ohne Schule standen uns bevor: Gelernt haben wir trotzdem ‘ne Menge!
In Waninnchen bezogen wir unsere Zelte und sahen uns in der Einweisung durch Herrn Donat an, worauf es beim Fotografieren ankommt. Wir hatten uns wieder ein Thema gestellt. Der Farbkreis von Goethe ließ uns schon vorher überlegen – welche Lieblingsfarbe jeder von uns hat – welche Bedeutung man dieser Farbe zuschreibt – welche Wirkung hat eine Farbe auf uns…
Die ersten Fotomotive suchten wir gleich auf dem schönen Gelände der Sielmannstiftung. Jeder probierte sich mit den verscheidenen Fotoapparaten aus. Gelber Ginster, blaues Wasser, pinke Wildrosen…Dann machten wir uns noch einen ungewöhnlichen, aber scharfen Imbiss: Dönerfladen gefüllt mit Rührei, Schnittlauch- und Thymjanblüten und frisch gemahlenem Pfeffer!
Na und dann ging’s los – raus, in den Wald! Welche Farbe herrscht hier wohl vor? Klar: das beruhigende, grüne Grün! Wie langweilig! Oder doch nicht?
Herr Milan Podani war in diesem Jahr unser Begleiter. Das war toll, weil er uns mit seiner irren Kameraausrüstung probieren ließ und weil er uns ganz viel über Fledermäuse erzählen konnte! Doch er erzählte nicht nur: eine Fledermaus holte er für uns als Fotomotiv, als Modell, aus dem Kasten! Klar, dass hier jeder sein Moriv einfangen wollte. Von Farben war hier natürlich längst nicht mehr die Rede! Aber das war egal. Wir hatten viel Freude!
Einmal kam doch noch Farbe ins Spiel. Am Wegrand entdeckte einige von uns die sehr bunten Eingeweide eines frisch ausgeweideten Wildschweins! Schöne Farben übrigens…Dieses Foto hat natürlich seinen Platz in der Galerie garantiert. Goethe hätte seine Freude daran gehabt!
Doch irgendwann waren nicht nur wir, sondern auch die Akkus der Kameras am Ende und so gingen wir nach Stunden ins Camp zurück.

Wir überspielten die Ausbeute unserer Motivjagd noch auf die Computer und machten uns dann daran, Feuer zu machen, um Abendessen kochen zu können. Wir hatten uns für Tomatensoße und Nudeln entschieden. Unmengen von Zwiebeln, Knoblauch und Thymian wanderten in das Olivenöl im Kessel. Die lecker abgeschmeckte Soße stellten wir in der Glut warm und brachten nun das Nudelwasser zum Kochen. Alle waren zufrieden mit unseren Kochkünsten und aßen sich satt. Wir saßen noch einige Stunden zusammen am Feuer. Wir sangen, redeten und erfanden Geschichten. Aber wir haben auch noch etwas ganz Ungewöhnliches gemacht. Frau Sander zeigte uns, wie wir ein Feuerwerk selbst herstellen können. Nachts sind wir dann mit unseren seltsamen Gebilden auf einen Hang geklettert und haben völlig erstaunt und begeistert unsere Feuerkugeln entzündet. Unglaublich schöne Feuerregen gingen nieder. Wir waren doch ziemlich beeindruckt. So hatte sich das keiner von uns vorgestellt! Schöner konnte es nicht werden und so krochen wir dann auch einer nach dem anderen in unseren Schlafsack. Manche unterm Tausendsternezelt und andere im Partyzelt.
Am Morgen frühstückten wir auch am Feuer, räumten auf und wuschen ab. Doch nun wurde es spannend. Jetzt waren wir wieder mit Herrn Donat verabredet.
Aus über 2tausend Fotos sollten die besten herausgefunden und bearbeitet werden. Fast niemand hatte Erfahrung mit einem Fotoprogramm. Doch es dauerte gar nicht lange, da haben wir alle ganz allein die Bilder beschnitten, die Farbe korrigiert und in gesonderten Dateien gespeichert.
Jede Gruppe legte seinen eigenen Ordner an.
Ein selbst gefüllter Hotdog stärkte uns für die Rückfahrt. Es radelte sich so dahin; wir machten nicht mal eine Pause!

Frau Sander war ganz stolz auf uns und auf die erstaunlichen Ergebnisse des so kurzen Fotokurses! Die richtig gut gelungenen Arbeiten hat sie entwickeln lassen und zeigte sie allen 5. und 6. Klassen bei einer Veranstaltung in der Turnhalle. Und siehe da: Wir hatten doch genügend Motive, so dass wir die Bilder entsprechend der Farben rahmen konnten!
Diese Ausstellung schmückt nun unseren Kunstraum. Wir hoffen, dass es immer beim Thema Farbkreis dann ein paar Blicke auf unsere Fotos gibt!

Viel Freude damit wünschen euch die Stellvertreter der Stellvertreter!